DIE SPUREN
von uns Römern kannst du heute noch überall finden. Wir waren einst das mächtigste Volk Europas. Unsere Truppen hatten in zahlreichen Kriegen viele Länder erobert. Die fremden Stämme und Völker wurden unterworfen, ihr Land besetzt und ins Römische Reich einverleibt. Die Einwohner wurden zu Untertanen des römischen Kaisers gemacht, ob sie wollten oder nicht. Durch die vielen Siege erstreckte sich das Imperium Romanum von Ägypten bis nach Britannien und Germanien. |
Um die eroberten Gebiete zu schützen und die Grenzen zu sichern, stationierten die römischen Kaiser dort Truppen. Diesen Legionen folgten römische Handwerker und Kaufleute. Die Soldaten wollten natürlich denselben Luxus genießen wie zu Hause. Tempel, Theater, Straßen, Aquädukte und Häuser wurden nach römischem Vorbild gebaut. In den eroberten Gebieten, den Provinzen, entwickelten sich Städte, in denen sich die römische Lebensweise entfalten konnte. Im Hinterland entstand eine große Anzahl von Gutshöfen, villae rusticae, die die Soldaten und Stadtbewohner versorgten. Die Truppen brauchten nämlich beträchtliche Mengen an Lebensmitteln und Güter für den täglichen Gebrauch. Unsere villa rustica lieferte Getreide und Schlachtvieh an die Kastelle Arnsburg und Butzbach. Auf unseren Feldern konnten wir gute Ernten erzielen.
Die gepflasterte Straße für den Transport der Waren lief schnurgerade an unserem Besitz vorbei. Die Wetterau mit ihren fruchtbaren Böden bot die besten Bedingungen für Bauern. Deshalb reihte sich hier ein Gutshof an den anderen wie die Perlen auf einer Kette. Unsere Nachbarn waren nur ein paar hundert Meter weit entfernt. Viele Wörter, die ihr heute verwendet, stammen aus der lateinischen Sprache und erinnern an die römische Herrschaft in Germanien. Sie sind in die deutsche Sprache übernommen worden.