ALLMÄHLICH wurde der LIMES
ein fester Bestandteil römischen Lebens im Grenzgebiet. Auch die dort ansässigen germanischen Stämme kamen mit dieser Grenzlinie gut zurecht. Der Limes war ja auch keine geschlossene Grenze, durch die niemand hindurchgelassen wurde. Man konnte ihn an mehreren Stellen durch Tore passieren. Solche Übergangsstellen wurden von unseren Soldaten zwar streng überwacht, was den Verkehr aber nicht aufhielt. Die Wachposten kontrollierten die Personen und Waren, die die römische Provinz verließen oder aus dem freien Germanien kamen. Das waren etliche Händler und Kaufleute. In Friedenszeiten herrschte ein geschäftiger Warenaustausch. Diese Grenzübergänge wurden selbstverständlich besonders geschützt. In nächster Nähe befand sich immer ein größeres Kastell. Einen wichtigen Grenzübergang am obergermanischen Limes sicherten zum Beispiel die Soldaten des Kastells Hunneburg und des Kleinkastells Degerfeld in Butzbach.
Einige Germanenstämme erhielten sogar die Erlaubnis, nahe am Limes zu siedeln. Am Limes und in den römischen Städten wie Castra Regina, Mogontiacum oder Bonna wurden ständig Märkte abgehalten. Viele Germanen tauschten dort ihre Waren: Vieh, Bier, Tierfelle, Räucherschinken, Pelze, Wachs und Honig. Die römischen Kaufleute boten kostbaren Silberschmuck, Stoffe, Schüsseln, Teller, Kannen, Vasen, Artikel aus Glas, Gewürze, scharfe Messer und Lanzenspitzen, Wein und Öllampen an. |
Römische Offiziere unternahmen öfters Jagdausflüge nach Germanien und führten mit germanischen Stammesführern Verhandlungen. Kaufleute drangen tief ins freie Germanien ein, um Sklaven, Bernstein, wilde Tiere wie Elche, Auerochsen und Bären zu kaufen, die sie über ein gut ausgebautes römisches Straßennetz nach Rom schafften.
kleine römische Bronzefiguren: ein Ziegenbock und eine Maus mit einer Haselnuss |