1. Einleitung
Der Computer ist aus unserer heutigen Industrie- und Dienstleistungsgesellschaft nicht mehr wegzudenken. Kinder sind mit einer Vielzahl technischer Geräte vertraut und können damit umgehen. In einer Gesellschaft, in der sich Kindheit ständig verändert, ist auch der Computer Teil der kindlichen Erfahrungswelt geworden. Dies können wir an unserer Schule seit einigen Jahren beobachten.
Einige Kinder besitzen einen eigenen Computer, können daher mit Tastatur und Maus umgehen und arbeiten ganz selbstverständlich mit verschiedener Lernsoftware, andere müssen erste Schritte im Umgang mit diesem Medium unternehmen. Die Schule muss sich diesen Tatsachen stellen und ihren Schülerinnen und Schülern auch in diesem Bereich Kompetenzen vermitteln. Die Kinder sollten einerseits lernen, mit diesem Gerät umzugehen, andererseits kritisch über Grenzen und Möglichkeiten des Computers urteilen können bzw. die Gefahren des Internets kennenlernen.
Innerhalb des Kollegiums unserer Schule sind wir uns darüber im Klaren, dass das Lernen in der Grundschule ohne Computer heutzutage nicht mehr vorstellbar ist. Den Ängsten, der Computer könne zu Vereinsamung und Reduzierung der Primärerfahrungen führen, kann mit einem adäquaten didaktisch-methodischen Konzept, das u.a. Fragen des Standorts, des didaktischen Orts, der Einsatzmöglichkeiten und Auswahlkriterien für geeignete Software beantwortet, entgegengetreten werden.
An der Johanniterschule Münzenberg-Gambach arbeiten bereits seit einigen Jahren Lehrkräfte mit PCs in den Klassenräumen. Erfahrungen wurden vor allem in den Jahrgangsstufen 3 und 4 gesammelt. Ein Erfahrungsbericht liegt allerdings auch über den Einsatz dieses Mediums in den Klassen 1 und 2 vor.
Die Schule verfügt über eine eigene Homepage, die Eltern mit Informationen versorgt und den Kindern Schülerseiten anbietet. Die Internetrecherche ist seit 2013 an beiden Standorten möglich, da ein entsprechender Internetzugang vorhanden ist.
2. Nutzung und Ziele
Computer wurden und werden an der Johanniterschule Münzenberg-Gambach in vielfältiger Weise genutzt:
Sie sind Werkzeuge, mit denen Produkte (Texte, Informationsmaterial, Projektdokumentationen usw.) hergestellt werden.
Computer dienen als Informationsquelle (Software, Internet usw.) für die häusliche Unterrichtsvorbereitung der Lehrerinnen und Lehrer. Da an der Schule Internetzugänge vorhanden sind, wird dieses Medium zur häuslichen Unterrichtsvorbereitung und für die Gestaltung der Schulhomepage herangezogen.
Computer werden vorzugsweise in der Partner- und Gruppenarbeit eingesetzt, um den Austausch untereinander zu fördern.
Da – wie bereits eingangs erwähnt – immer noch einige Schülerinnen und Schüler keinen außerschulischen Zugang zu den neuen Medien haben, trägt die Schule mit dazu bei, die Chancengleichheit zu verbessern, wenn allen Kindern die Arbeit mit dem Computer und das Surfen im Internet ermöglicht wird. Auch Kinder aus einkommensschwächeren Familien, die sich kein eigenes Gerät leisten können, profitieren von dieser Einrichtung.
- Die Qualität des Unterrichts wird durch den Einsatz dieses Mediums verbessert, da der Computer neben kognitiver Arbeit auch ganzheitliches Lernen zulässt,
- der Computer auch in handlungsorientiertes und entdeckendes Lernen eingebunden werden kann.
- Methoden- und Materialvielfalt gewährleistet wird.
- Partner- und Gruppenarbeit und damit soziales Lernen und die Kommunikation untereinander gefördert werden.
- vielfältige Möglichkeiten der Individualisierung und Differenzierung (z. B. Vertiefung, Vereinfachung, Transfer, variables Üben) geboten werden.
- die Lernmotivation der Schülerinnen und Schüler gesteigert wird.
- die Selbstkontrolle sowie die Überprüfung und Diagnostik durch die Lehrkräfte vereinfacht werden.
- hochwertige Schüler- und Unterrichtsprodukte entstehen, die veröffentlicht werden können.
- spielerisches Lernen den Lernerfolg begünstigt.
- Das Internet kann in diesem Zusammenhang auf vielfältige Weise genutzt werden. Es bietet
- Möglichkeiten der Recherchen zu verschiedenen Sachthemen.
- den Austausch von E-Mails mit Kooperationspartnern, anderen Schulen und Experten.
- die Präsentation von Projekten, Arbeitsergebnissen und Fotos auf der Schulhomepage.
- Möglichkeiten der Suche nach Bildmaterial für den Unterrichtsalltag und die Unterrichtsvorbereitung.
Fazit:
Die Motivation, die der Einsatz des Computers im Klassenraum und natürlich auch in PC-Werkstätten mit sich bringt, ist ungemein groß. Diese Chance soll für den Unterricht genutzt werden. Besonders hervorzuheben sind die verbesserte individuelle Förderung und Differenzierung im Rahmen eines selbstständigen Lernprozesses mit Selbstkontrolle. Übergeordnete Lernziele, zu denen Selbsttätigkeit, das Herausbilden von Kommunikationsfähigkeit, der Erwerb von Fähigkeiten zur Teamarbeit und von Kompetenzen im Umgang mit neuen Medien zählen, werden durch die Arbeit am und mit dem PC erreicht. Das häufig beklagte Phänomen der zunehmenden Kommunikationslosigkeit erfährt im Arbeiten mit dem Computer und dem Internet einen wirkungsvollen Widerpart. Auch der oft thematisierten mangelnden Konzentrationsfähigkeit bzw. Zunahme von Wahrnehmungsstörungen kann mithilfe des Computereinsatzes in der Grundschule entgegengewirkt werden. Kinder lernen am PC spielerisch und mit Freude.
Auffällig ist, dass gerade Kinder, die die angesprochenen Symptome zeigen, lange Zeit konzentriert und begeistert arbeiten. Trotzdem kann der Computer nur ein Arbeitsmittel unter vielen sein, um die wünschenswerte Methodenvielfalt zu gewährleisten und alle Bereiche des Lehrens und Lernen abzudecken.
Nicht zu unterschätzen ist die Möglichkeit des Einsatzes des Computers im Rahmen des freien Schreibens sowie beim Schriftspracherwerb. Die Schülerinnen und Schüler können sich in verschieden Phasen auf Teilaspekte wie Inhalt, Stil, Orthografie, Gestaltung usw. konzentrieren. In authentischen Situationen entstehen Druckerzeugnisse von hoher ästhetischer Qualität. Schülerinnen und Schüler, die Defizite in der Feinmotorik aufweisen, können mithilfe des Computers leserliche Texte schreiben und präsentieren. Sie können sich auf die Rechtschreibung und den Inhalt ihrer Arbeit konzentrieren, ohne ständig durch die äußere Form „gegängelt“ zu werden. Schriftspracherwerb wird so als Mittel der Kommunikation erfahren; die Aufsatzfähigkeit wird gesteigert. Die Ergebnisse bleiben gespeichert, sodass die Geschichten zu jeder Zeit fortgesetzt und überarbeitet werden können.
Beim Verfassen eigener Texte und der sich oftmals anschließenden Schreibkonferenz ist eine PC-Werkstatt besonders sinnvoll, weil viele Kinder gleichzeitig an den Computern arbeiten und in direktem Gesprächskontakt zueinander stehen können.
Die Lehrerinnen und Lehrer werden durch den Computer unterstützt, aber nicht ersetzt. Die individuelle Reaktion eines Menschen steht einer genormten Belobigung durch eine Maschine entgegen. Allerdings eröffnen sich den Lehrkräften neue Möglichkeiten der Diagnostik und individuellen Beratung. Die gespeicherten Arbeitsergebnisse stehen für Besprechungen und Diskussionen zur Verfügung, die Fehleranalyse kann einfach und schnell durchgeführt und die Lernentwicklung kann mühelos über einen längeren Zeitraum dokumentiert werden.
In einer PC-Werkstatt kann auch an unterschiedlichen Themen gleichzeitig gearbeitet werden. Dadurch kann man die Interessen der Schülerinnen und Schüler besser berücksichtigen.
Die Kinder können ihre Arbeitsergebnisse auf der Homepage veröffentlichen und damit einer breiten Öffentlichkeit (zumindest der Schulgemeinde) zugänglich machen.
3. Betreuung
Alle Klassenräume sind inzwischen mit Medienecken ausgestattet, sodass im 1. bis 4. Schuljahr ein Computer pro Klasse im Unterricht eingesetzt wird; teilweise mit Internetzugang. Alle Kolleginnen haben sich auf diesem Gebiet weitergebildet und inzwischen häufig „Patenschaften“ für Klassen übernommen, um im Bedarfsfall die Kollegin/den Kollegen bei der Arbeit mit den neuen Medien zu unterstützen.
Der Arbeitsausschuss „Computereinsatz im Unterricht“ unter der Leitung der IT-Beauftragten befasst sich mit auftretenden Problemen, prüft neue Lernsoftware, entwickelt das didaktisch-methodische Konzept weiter. Die in diesem Gremium erarbeiteten Vorschläge und Empfehlungen werden in pädagogischen Konferenzen zur Diskussion gestellt. Das gesamte Kollegium hat sich verpflichtet, die Computer im Unterricht einzusetzen und an der eigenen Bildung weiterzuarbeiten.
4. Ausstattung
Die Computer werden in den modernen Medienecken der Klassenräume eingesetzt. Sie sind seit Dezember 2008 vernetzt und verfügen über einen Internetzugang.
Seit etlichen Jahren besitzt die Johanniterschule Münzenberg-Gambach an jedem Schulstandort auch einen eigenen Computerraum mit neuester Hardware- und Softwareausstattung. Alle Computer sind vernetzt und haben einen Internetzugang. Dadurch können mehrere Schülerinnen und Schüler gleichzeitig mit diesem Medium arbeiten.
Das computerunterstützte Lernen in Partner- und Gruppenarbeit oder in speziellen Arbeitsgemeinschaften kann somit problemlos durchgeführt werden.
Die Computer in den Klassenräume sind mit entsprechender Lernsoftware ausgestattet. Die Schule hat diese Anschaffungen aus eigenen Mitteln bzw. unter Bereitstellung von Elternspenden finanziert.
5. Evaluation
Der Rechnerbestand ist gepflegt und das Intranet weiter ausgebaut worden. Der Bedarf an Rechnern in den Medienecken der Klassenräume ist gedeckt worden, sodass an jedem Schulstandort die PC-Werkstatt fortentwickelt werden kann. Die vielfältigen Möglichkeiten des Lehrens und Lernens können nun in unterschiedlicher Weise genutzt werden.
Langfristiges Ziel bleibt weiterhin die Einrichtung einer Schul-Mediothek, in der neben gekaufter Lernsoftware auch eigene Programme eingestellt werden. Damit können alle Lehrkräfte der Schule auf fertige Unterrichtsprojekte zurückgreifen und sich an deren Weiterentwicklung beteiligen. Der Softwarebestand, der damit automatisch gepflegt und ausgebaut wird, käme allen zugute.
https://www.internet-abc.de/lehrkraefte/unterrichtsmaterialien/flyer-broschueren/leitfaden-internetkompetenz-fuer-eltern-kinder-sicher-im-netz-begleiten/